
Pferdephysiotherapie
Physiotherapie ist für alle Pferde geeignet. Sie kann als präventive Maßnahme oder bei akuten Beschwerden des Bewegungsapparates eingesetzt werden. Das Ziel einer physiotherapeutischen Behandlung ist Schmerzen zu lindern und die Bewegungsfähigkeit des Körpers zu stärken.
Eine physiotherapeutische Maßnahme kann eine tierärztliche Behandlung nicht ersetzen, sondern nur ergänzen! Insbesondere Lahmheiten sollten idealerweise immer vom Tierarzt übernommen werden.




Behandlungsablauf
Im Normalfall dauert ein erster Termin ca. 1,5 Stunden.
In der Regel fällt ein Folgetermin etwas kürzer aus.
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Anamnese (Angaben über das Pferd werden aufgenommen)
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Palpation des Pferdes (Tastbefund)
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Sichtbefund im Stand und in Bewegung
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Individuelle Therapie je nach Befund
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Inputs für das Training
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Bei Bedarf Kontrolle von Material (z. B. Sattel oder Zäumung)
Behandlungstechniken
Es gibt verschiedene Techniken, um ein Pferd Physiotherapeutisch zu behandeln. Diese werden anhand der Befundung eingesetzt, um dem Pferd best möglich zu helfen.
Muskeltherapie
Durch spezielle Massagegriffe, Schüttelungen und Dehnungen werden Verspannungen in der Muskulatur gelöst.
Faszientherapie
Mit gezielten Handgriffen, Dehnungen und Mobilisationen werden verklebte Faszien gelöst.
Triggerpunktbehandlung
Durch manuelle Behandlungstechniken, Dehnungen und Mobilisationen werden Triggerpunkte behandelt. Triggerpunkte sind druckempfindliche Verhärtungen in der Muskulatur, die Schmerzen auslösen.
Gelenkmobilisationen
Gelenke werden passiv in ihrer physiologischen Bewegung manuell bewegt. Es werden hauptsächlich bewegungseingeschränkte oder teilversteifte Gelenke behandelt
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Einsatzbereich:
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Weichteilverletzungen (Sehnen, Kapseln, Bänder)
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knöcherne Verletzungen / Frakturen
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Wundheilungen
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Gelenkerkrankungen (z. B. Arthrose)
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Rückenverspannungen
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Entzündung des Bandapparates
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Akute Verletzungen des Fesselträgers, Fesselringband, Sehnen
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Rehabilitation und Trainingsaufbau
Manuelle Lymphdrainage
Durch verschiedene Griff- und Massagetechniken wird die Muskelwandpumpe aktiviert und somit angestaute Lymphflüssigkeit abtransportiert.
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Einsatzbereich:
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Inaktivitätsödeme (angelaufene Beine)
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Postoperative Ödeme (z.B. Bauchwandödeme)
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Förderung der Wundheilung
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Sehnenerkrankungen (z. B. Schwellungen der Sehnenscheiden)
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Schwellungen der Gelenke und Schleimbeutel
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Venöse Stauungsödeme
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Ödem der äußeren Geschlechtsorgane
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Hufrehe (akut oder subakut)
Kinesiotaping
Kinesiotape wird bei Pferden hauptsächlich im Rahmen und zur Unterstützung eines Behandlungsprogramms eingesetzt.
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Einsatzbereich:
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Sehnen und Bänder
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Narben
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Verbesserung der Muskelfunktion
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Schwellungen und Blutergüsse
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Korrektur von Stellungsabweichungen
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(Nach-)Behandlung von Verletzungen
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Unterstützung der Gelenkfunktion
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